Erst mal zuhören


Wenn du schon mal an einer meiner Gruppen teilgenommen hast, egal ob Bewegung, Atmung oder Embodiment, kennst du sicher meine Fragen. Fragen nach Körpersignalen, den Rückmeldungen des Körpers oder dem Echo, das einer vorausgegangenen Übung folgt. Wie in jedem Kommunikationsseminar, steht auch in einem Leben mit dem Körper das Zuhören an erster Stelle.

Letzte Woche war eine neue Teilnehmerin in meiner Gruppe. Sie kam nach der Stunde auf mich zu – sichtbar bewegt – und sagte:

„So etwas habe ich noch nie erlebt. Ich war in mehreren Rehas, habe unzählige Bewegungskurse besucht, aber noch nie hat mich jemand gefragt, wie mein Körper sich anfühlt, wenn ich der Übung nachspüre und dass ich auf wohlige Rückmeldungen achten kann.“

Sie war überrascht, vielleicht sogar ein bisschen irritiert, dass ich sie und die anderen Teilnehmenden immer wieder einlade, auf Körpersignale zu achten – während und nach den Bewegungen. Dass ich frage: Wie fühlt es sich an? Was meldet sich gerade? Was verändert sich während oder nach der Übung?

Für sie war das neu. Bewegung kannte sie bisher vor allem als Werkzeug: zur Selbstoptimierung, als Anti-Aging-Programm, zur Korrektur oder als Pflichtmaßnahme für die Gesundheit. Freude, Genuss, sich selbst spüren, das kam darin kaum vor.

Bewegung darf Freude machen

Und genau das berührt mich immer wieder: wie sehr wir gelernt haben, etwas mit unserem Körper zu „machen“. Zu trainieren, zu disziplinieren, zu perfektionieren. Aber kaum zu erleben und genießen.

In meinen Gruppen geht es nicht darum, wie etwas aussieht, sondern wie es sich anfühlt.
Bewegung darf Freude machen – so wie das Leben selbst. Bewegung kann das Element sein, mit dem ich mich spielerisch erlebe. Dinge wie Kraft, Stabilität, Flexibilität betreffen nicht nur meinen Körper. Die eigenen Haltungen wahrzunehmen, Bewegungen und Herausforderungen mit Energie zu leisten und dabei müde zu werden ist mehr als nur eine „Maschine“ nach Programmen zu bedienen.


Wenn Du Deinen Körper wieder spürst, öffnen sich Türen zu Deiner eigenen inneren Wahrheit:

Dein Körper ist die ehrlichste Stimme, die Du hast

Zuhören ermöglicht eine andere Art von Beziehung. Statt Kontrolle und Kritik entsteht Raum für Vertrauen und Wertschätzung. Statt ständig „etwas dafür tun zu müssen“, kann eine Lebendigkeit entstehen, die authentisch ist – das gilt übrigens für alle Beziehungen.


Hier findest du noch eine kurze Übung dazu - gerne immer wieder mal reinhören 😉


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Wann war dein letztes Mal…?