Wann war dein letztes Mal…?

Das Bild dieses Blog-Beitrages entstand im Andalusien-Urlaub hinterm Haus. Ich war Feigen naschen und dieser Schmetterling war mit von der Partie. Ich konnte ihm lange zusehen, wie er ganz selbstverständlich den Augenblick mitsamt seiner Feige genoss und sich in seiner ganzen Pracht zeigte. Mit all seinen Farben und Mustern, seiner ganz natürlichen Schönheit waren da auch Spuren kleiner Verletzungen an seinen Flügeln zu sehen. Er war vollständig da, mit allem, was ihn zeichnet und ausmacht. Einfach so, wie er ist.

Dabei habe ich mich gefragt:
Was hindert uns Menschen eigentlich an so vielen Stellen des Lebens daran, uns so zu zeigen, wie wir wirklich sind? Mit allem, was uns ausmacht – mit Stärken, Ecken und Kanten, mit Lachen und Tränen, mit unseren Narben und Schönheiten?
Warum halten wir uns zurück, verbiegen uns, lächeln trotzdem, passen uns an - oft nur um anderen zu gefallen oder einem Bild von „Erfolg“ zu entsprechen?

Die meisten von uns haben sich daran gewöhnt, die eigenen Empfindungen, Körpersignale und Intuitionen zugunsten äußerer Anforderungen zu unterdrücken oder sogar zu ignorieren. Warum oder wann genau das angefangen hat, wissen wir oft gar nicht mehr - es ist einfach normal geworden.

Doch es kostet viel - Dinge wie Leichtigkeit, Lebenskraft, Spontanität, Alltagsfreuden kommen abhanden und manchmal sogar Farbe an den Flügeln…

Ich bin überzeugt, wenn wir uns erinnern, dass es unsere Natur ist, aus unserer eigenen Mitte heraus zu leben, uns frei und aufrecht zu zeigen – so, wie wir sind. Wenn wir uns also an unsere eigene innere Wahrheit erinnern und unsere Eigenarten wieder lieben und leben, dann schmeckt das Leben nach Genuss.

Vielleicht wie reife, süße Feigen einem Schmetterling.

Wann war dein letztes Mal…?

Zurück
Zurück

Erst mal zuhören

Weiter
Weiter

Gut genug statt perfekt